REFERENZEN
Zollner Elektronik AG
Go live für neues Modul Takt in TiCon für SAP
14.02.2017
Seit 2008 setzt die Zollner Elektronik AG zur Zeitermittlung und Optimierung der Prozesstransparenz auf das MTM-Verfahren. Effiziente und durchgängige IT-Lösungen spielen hier eine wichtige Rolle. Die MTM-Software TiCon3 als Client-Server-Lösung mit eigener Datenbank wurde 2015 von TiCon für SAP abgelöst. Nach erfolgreichen Tests im SAP-Konsolidierungssystem geht die Weiterentwicklung TiCon für SAP Takt, ein Modul für die Zuteilung von Arbeitsinhalten zu Mitarbeitern und Arbeitsstationen, derzeit bei Zollner live.
Bereits zu Beginn der MTM-Einführung war Zollner auf der Suche nach einer Lösung, die mit der Siemens-PLM-Software „Process Designer“ interagiert. Hier bot sich zunächst die MTM-Software TiCon3 als Standard an, da diese über die Schnittstelle TiConXP an den Siemens Process Designer gekoppelt ist. Da dieselben MTM-Prozessbausteine aber auch im SAP-Modul PP (Produktionsplanung) für die Zeitermittlung in Arbeitsvorgängen benötigt wurden, lag eine Übernahme der MTM-Daten nach SAP nahe.
Während der Datenaustausch zwischen TiCon3 und Process Designer automatisiert und effizient erfolgte, mussten die Vorgabezeiten manuell von TiCon3 nach SAP übertragen und gepflegt werden. Wunsch der Anwender war es, den damit verbundenen Aufwand sowie Fehler bei der manuellen Übertragung zu minimieren. So motiviert, sah man sich bei Zollner TiCon für SAP – das 2010 releaste SAP-Add-on für die MTM-Anwendung – genauer an. Letztlich beschloss das Unternehmen von TiCon3 auf TiCon für SAP umzusteigen. Damit verbunden war der Auftrag an das MTM-Softwarehaus, für das SAP-Add-on eine Standard-Kopplung an den Siemens Process Designer zu entwickeln. Dieses Projekt wurde auf Basis von TiConXS, der universellen Schnittstellenschicht von TiCon für SAP, realisiert.
Mit der Entwicklung der Standard-Kopplung konnte die Systemlücke zwischen den Siemens-Tools zur digitalen Fabrikplanung und SAP erfolgreich geschlossen werden: Beide Welten arbeiten nun mit den gleichen MTM-Prozessbausteinen.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Der Aufwand der manuellen Datenübertragung hat sich deutlich reduziert.
- Die Planer können direkt in SAP arbeiten, ohne Wechsel der gewohnten Benutzeroberfläche.
- Die redundante Erfassung von MTM-Zeiten entfällt.
- SAP-Infrastruktur und SAP-Standardauswertungen können genutzt werden.
Nach der erfolgreichen Implementierung von TiCon für SAP Base startete bei Zollner das Folgeprojekt „Baustein-Generator“. Mit dieser Erweiterung wurde es möglich, eine „Plan-/Vorgangswelt“ automatisiert in der TiCon-Transaktion zu erstellen und so eine Vorplanung vorzunehmen, bevor der Arbeitsplan in SAP überhaupt existiert. Das Tool TiCon für SAP dient somit als Planungsunterstützung in der Industrialisierungsphase, da damit bereits Produkte in der Entwicklung beplant werden können.
Aber nicht nur das Thema Vorabkalkulation brannte Zollner auf den Nägeln. Für die Personaleinsatzplanung galt es auch, frühzeitig die benötigten Kapazitäten durch Austaktung zu ermitteln, d. h. Arbeitsinhalte in Form von MTM-Prozessbausteinen auf Stationen und Werker zu verteilen und so deren Auslastung zu ermitteln. Voraussetzung dafür war eine Erweiterung des Moduls Takt in TiCon für SAP – bis dato eine Insellösung innerhalb der TiCon-Transaktion in SAP. Ab der aktuellen Version 1.05 können nun Abtaktungen und SAP-Arbeitsvorgänge gekoppelt und so Austaktungsergebnisse direkt übernommen werden. Das Projekt wurde im Laufe des Jahres 2016 realisiert und steht jetzt vor dem Go live.
Manfred Laier, Leiter des Geschäftsfelds Software bei MTM, weiß aus Erfahrung, dass das Vorgehen beim Takten von Kunde zu Kunde verschieden ist: „Unser Anspruch war es deshalb von Anfang an, eine möglichst flexible und universell anpassbare Programmiergrundlage zu schaffen. Jedes Unternehmen kann für die Nutzung von TiCon für SAP Takt sowohl die Eingabe- als auch die Ausgabeparameter selbst festlegen bzw. zusätzliche Parameter einführen. Vorteil ist, dass so die Berechnung der relevanten Kennzahlen nach eigenen Regeln erfolgen kann und nur die individuell benötigten Werte in den SAP-Arbeitsvorgang übertragen werden.“
Frank Brandt, Teamleiter SAP-Entwicklung bei MTM, erläutert dazu: „Jeder Kunde kann ein eigenes Coding hinterlegen, um die Eingabeparameter der Taktung in die Ausgabeparameter zu überführen. Taktungen lassen sich mit Zeitbausteinen verschachteln. Der Absprung vom Arbeitsvorgang in die TiCon-Transaktion führt über einen, für den User unsichtbaren technischen Prozessbaustein direkt in die Abtaktung; die Rückmeldung an den SAP-Arbeitsvorgang erfolgt auf demselben Weg.“
Für die Zollner Elektronik AG ist die Rechnung aufgegangen. Mit der Implementierung von TiCon für SAP, der Entwicklung einer Standard-Schnittstelle zum Siemens Process Designer und der Möglichkeit, über das Modul TiCon für SAP Takt die Austaktungsergebnisse an SAP-Arbeitsvorgänge weiterzugeben, wurden die Voraussetzungen für eine ganzheitliche und effiziente Produktionsprozessplanung geschaffen. Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Zollner und MTM soll auch in 2017 fortgeführt werden. Die diesjährigen Entwicklungsthemen des MTM-Softwarehauses für TiCon für SAP 1.06 – Zeitstudien, Anbindung an die SAP-Variantenkonfiguration und die Generierung von Arbeitsunterweisungen aus SAP heraus – sind auch für Zollner interessant. Ein Beta-Test des neuen Moduls „Time Study“ wurde bereits vereinbart.
STATEMENTS
Patrick Sperl, Production System Realisation / Projektleiter:
„Seit 2012 steht die Zollner Elektronik AG im ständigen und engen Kontakt mit dem MTM-Softwarehaus – von der Einführung von TiCon für Windows, über die Einführung von TiCon für SAP, bis hin zu dessen ständiger Weiterentwicklung. Der nächste Schritt, um die Fertigungsprozesse vollständig und sauber im System abbilden zu können, war die Einführung eines Takt-Moduls. Da wir bei Zollner aufgrund der hohen und unterschiedlichen Kundenanforderungen äußerst komplexe Prozesse vorfinden, ist ein solches Takt-Modul zur besseren Veranschaulichung und effizienteren Prozessplanung unabdingbar. Eine zwingende Anforderung an das TiCon für SAP-Modul Takt war die Anbindung einer Abtaktung an den SAP-Arbeitsvorgang, welche auch noch mit weiteren firmenspezifischen Anforderungen verbunden und somit die Grundlage für den Start des Projekts war. Aufgrund der sehr guten und erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem MTM-Softwarehaus in den vergangenen Jahren hat sich Zollner dazu entschieden, das Modul TiCon für SAP Takt in Zusammenarbeit mit dem MTM-Softwarehaus weiterzuentwickeln und auch einzuführen.“
Christoph Feicht, Manager Production System Realisation:
„In einem gemeinsamen Tages-Workshop wurde das Grobkonzept ausgearbeitet und in weiteren regelmäßigen Abstimmungsterminen verfeinert. Die Anforderungen seitens Zollner wurden durch das Softwarehaus aufgenommen und erfolgreich umgesetzt. Trotz unserer firmenspezifischen Anforderungen hat sich das MTM-Softwarehaus den Produktstandard über flexible Einstellungen im Customizing bewahrt und somit einen Mehrwert für die Kunden geschaffen. Wir freuen uns schon darauf, die nächste Software-Erweiterung im Produktportfolio des MTM-Softwarehauses – TiCon für SAP Time Study, ein Modul für Zeitaufnahmen – auf ähnliche Art und Weise erfolgreich mitentwickeln und implementieren zu können.“
Bildnachweis:
© Zollner Elektronik AG