REFERENZEN
Volkswagen AG
Best Practice: Neue Ergo-Linie bei VW in Salzgitter auf Basis MTM und EAWS konzipiert
17.11.2017
Die neue Montagelinie im VW-Motorenwerk Salzgitter macht konzernweit als Ergonomie-Linie von sich reden. Die Arbeitsplätze wurden mithilfe von MTM und dem Ergonomiebewertungsverfahren EAWS alters- und alternsgerecht gestaltet; und auch Mitarbeiter mit Tätigkeitseinschränkungen können hier einen sinnvollen Beitrag zum Betriebsergebnis leisten. Beschäftigte ab 50 Jahre, leistungsgewandelte und jüngere Mitarbeiter sind zu je einem Drittel an der Ergonomie-Linie eingesetzt. Gerade vor dem Hintergrund des Demografischen Wandels und zunehmenden Fachkräftemangels erweist sich der ganzheitliche Ansatz von MTM zur Arbeitssystemgestaltung, d. h. das gemeinsame Betrachten von Ergonomie und Produktivität, einmal mehr als Faktor für nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg und motivierte, wertgeschätzte Mitarbeiter.
Das Projektteam aus Fach- und Führungskräften verschiedener Betriebsfunktionen, das die Planung und Realisierung der neuen Montagelinie in Salzgitter begleitete, orientierte sich vorrangig an den Bedürfnissen der Mitarbeiter. Das bedeutete auch, die Belegschaft von Anfang an in den Gestaltungsprozess einzubinden. Mehr als 200 Beschäftigte seien zu ihren Erfahrungen mit der alten Montagelinie befragt worden, so Otto Lang, Leiter Industrial Engineering in Salzgitter. Die eingegangenen Hinweise und Verbesserungsvorschläge in Sachen Ergonomie wurden mithilfe von MTM und EAWS verifiziert und flossen direkt in die Planung der neuen Montagelinie ein. So stehen jetzt u. a. höhenverstellbare und schwenkbare Werkstückträger, Schwebesitze, höhenverstellbare Elektroschrauber und eine optimierte Arbeitsplatzbeleuchtung zur Verfügung.
Gestaltung setzt bereits in der Produktentwicklung an
„Wichtig war uns, bereits in der frühen Phase des Produktentstehungsprozesses die Weichen zu stellen“, betont Lang. So wurde schon auf die Produktgestaltung Einfluss genommen, um Kosten durch Montageengpässe oder umständliches Handling von Bauteilen von vornherein zu vermeiden. Weitere Maßnahmen, die die neue Montagelinie zu einer Ergonomie-Linie machen, betreffen die Arbeitsorganisation. Es entstanden z. B. Sitzarbeitsplätze und taktentkoppelte Vormontageplätze für leistungsgewandelte Mitarbeiter sowie Arbeitsplätze, an denen der Roboter die ergonomisch besonders belastenden Tätigkeiten übernimmt. Mit KVP-Kaskaden-Workshops in diesem und im kommenden Jahr soll der Prozess zur Optimierung von Ergonomie und Produktivität bei VW in Salzgitter fortgesetzt werden.
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