Gütesiegel bestätigt MTM Operations Excellence entlang des gesamten Produktentstehungsprozesses
Am Konzern-Stammsitz des Motorgeräteherstellers STIHL im baden-württembergischen Waiblingen ist der Methodenstandard MTM seit langem etabliert. Seit Ende 2021 hat es auch der österreichische Standort STIHL Tirol GmbH schriftlich: Mit dem Gütesiegel „approved by MTM ASSOCIATION“ bestätigt der Industrieverband dem Unternehmen die korrekte MTM-Anwendung gemäß dem Regelwerk. STIHL Tirol mit Sitz in Langkampfen hat sich auf die Herstellung von akkubetriebenen Gartengeräten wie Rasenmäher oder Mähroboter spezialisiert und ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der STIHL Unternehmensgruppe.
Ein Blick in die Fertigung der STIHL Tirol GmbH – Bildnachweis: STIHL Tirol
„Dieses Zertifikat ist STIHL Tirol sehr wichtig und deshalb haben wir auch große Unterstützung bei der Durchführung des Audits erfahren“, sagt Johann Exenberger, Referent Arbeits- und Zeitstudien, der bei STIHL Tirol für die Auditierung zuständig war. Dabei habe man hervorragend die Ergebnisse der Zeitwirtschafts-Projekte im Stammhaus in Waiblingen auch für die Tiroler Tochter nutzen können, „doch wir wollten diesen Standard auch in unseren eigenen Entwicklungsprojekten implementieren.“ Und das nicht nur punktuell, sondern entlang des gesamten Produktentstehungsprozesses – „von der Entwicklung und Konstruktion bis zur Serienbetreuung“, betont Exenberger. Das frühe Ansetzen, z. B. bereits auf Basis von 3D-Daten in der Produktentwicklung, wird seiner Meinung nach auch hinsichtlich der Effizienz des Planungsprozesses immer wichtiger. Die MTM-Toolbox und MTM-Softwarelösungen wie TiCon4 unterstützten dies.
Befähigung zur operativen Exzellenz
Das Gütesiegel „approved by MTM ASSOCIATION“ gibt es nicht nur für die regelkonforme Anwendung von MTM zur Zeitdatenermittlung. Geprüft werden u. a. auch der Reifegrad der Arbeitsorganisation und die Effizienz der zeitwirtschaftlichen Prozesse, die Ganzheitlichkeit der MTM-Anwendung, die Ableitung von Verbesserungsmaßnahmen auf dem Shopfloor und generell die sinnvolle Verankerung des Industrial Engineering im Unternehmen. „Alles das braucht ein Unternehmen zur kennzahlenbasierten Verbesserung des Betriebsergebnisses“, sagt Ralf L. Jaehnke, Geschäftsfeldleiter Beratung der Deutschen MTM-Gesellschaft mbH. Und genau hier mache MTM den Unterschied: „Wir schaffen nicht operative Exzellenz, wir befähigen zu operativer Exzellenz – ein wesentlich nachhaltigerer Ansatz.“
Zeitdaten ermitteln UND Potenziale entdecken
Dass die Anwendung von MTM wesentlich mehr als nur „Zeiten“ bringt, das haben auch die Projektbeteiligten bei STIHL Tirol in Langkampfen erkannt. „Bei dem Audit haben wir jede Menge Verbesserungspotenzial entdeckt, wie beispielsweise in der Ergonomie“, so Exenberger. Da kam es gelegen, dass der Auditor Dr. Steffen Rast seine Expertise als Fachbereichsleiter Ergonomie bei der Deutschen MTM-Gesellschaft mbH und als Experte für das Ergonomiebewertungstool EAWS (Ergonomic Assessment Worksheet) einbrachte. Ziel sei es jetzt, so Exenberger, eine Ergo-Landkarte des Unternehmens zu erstellen und so diejenigen Arbeitsplätze zu identifizieren, die aus ergonomischer und damit auch aus ökonomischer Sicht besser gestaltet werden können.
Im Bild Johann Exenberger mit dem Zertifikat "approved by MTM ASSOCIATION" beim offiziellen Termin in Tirol – Bildnachweis: STIHL Tirol
Systematische Zeitwirtschaft macht erfolgreich
Die Ergebnisse und das positive Feedback der Geschäftsführung bestärken den Industrial Engineer, den Weg mit MTM konsequent weiterzugehen. So könnte auf das Gütesiegel für die korrekte Anwendung des Prozessbausteinsystems MTM-SD (Standarddaten) das „approved by MTM ASSOCIATION“ für das Prozessbausteinsystem MTM-UAS folgen – „wir haben ja auch Produkte mit längeren Durchlaufzeiten, da ist MTM-UAS besser geeignet“, erklärt Exenberger. Darüber hinaus wolle man sich die Logistik-Prozesse im Unternehmen, z. B. die Materialbereitstellung am Montageband ansehen. Auch die STIHL Tirol Geschäftsführung ist stark interessiert an den MTM-Tools ProKon (Produktionsgerechte Konstruktion) bzw. ProKonE für die ergonomiegerechte Konstruktion – „Das sind auf jeden Fall interessante Aufgaben für die nächsten Jahre“, sagt der Referent. Er freut sich, dass die Bedeutung einer systematischen Zeitwirtschaft für den Unternehmenserfolg erkannt wurde und die bei STIHL Tirol neu geschaffene Gruppe Arbeits- und Zeitstudien hier initiativ tätig werden kann.
An der Zertifizierung "approved by MTM ASSOCIATION" interessierte Unternehmen wenden sich an Ralf L. Jaehnke, Geschäftsfeldleiter Beratung der Deutschen MTM-Gesellschaft mbH, E-Mail: ralf.jaehnke@mtm.org